Es geht nicht darum, die Konkurrenten zu schlagen, sondern darum, uns selbst zu verbessern
Im Business sprechen wir oft von "Konkurrenz schlagen" und "den Markt dominieren". Doch was, wenn wir das Spiel völlig falsch spielen? Was, wenn der wahre Erfolg nicht darin liegt, andere zu besiegen, sondern uns selbst zu übertreffen?
Stell dir vor, du wachst jeden Morgen mit einer einzigen Frage auf: "Wie können wir diese Woche besser sein als letzte Woche?" Diese Frage markiert den fundamentalen Unterschied zwischen zwei Arten von Spielern im Business:
Da sind die endlichen Spieler, die sich in einem ständigen Kampf gegen ihre Konkurrenten befinden. Sie vergleichen, analysieren und reagieren - immer mit dem Blick auf die anderen. Ihre Energie fließt in den Wettkampf, in das Gewinnen einzelner Schlachten.
Und dann gibt es die unendlichen Spieler. Sie verstehen, dass es im Business nicht wirklich um Gewinnen oder Verlieren geht. Es geht um "voraus" oder "hinterher" - und diese Position ist niemals fest. Sie sehen keine Konkurrenten, sondern andere Akteure in ihrer Branche, die ihnen unbewusst einen wertvollen Dienst erweisen: Sie zeigen ihnen ihre eigenen Schwächen auf. Wir können uns entscheiden einer von ihnen zu sein.
Die Stärken anderer sind in Wahrheit Geschenke. Sie sind Wegweiser, die dir zeigen, wo du dich verbessern kannst. Während sich andere gegenseitig unterbieten und ihre Ressourcen im Konkurrenzkampf aufzehren, konzentrierst du dich als unendlicher Spieler darauf, deine eigenen Systeme stetig zu verbessern.
Kürzlich habe ich eine Dokumentation über die weltbesten Sprinter gesehen: Bei einem 100-Meter-Sprint stehen die Athleten Schulter an Schulter. Natürlich wollen sie gewinnen, natürlich schauen sie auf ihre Konkurrenz. Aber die größten Champions haben verstanden, dass der wahre Wettkampf im Training stattfindet - gegen sich selbst. Usain Bolt hat nicht nur den Weltrekord von 9,58 Sekunden aufgestellt, weil er andere schlagen wollte. Er hat seine eigenen Grenzen immer wieder verschoben, hat sein Talent durch unermüdliche Arbeit verfeinert. Die Anwesenheit starker Mitstreiter wurde dabei zum Katalysator seiner eigenen Entwicklung - ein Geschenk, das ihn zu Höchstleistungen antrieb.
Oder denke an MySpace - sie waren so damit beschäftigt, ihre damalige Position zu verteidigen, dass sie Facebook nicht einmal kommen sahen. Das zeigt uns: Du kennst nie alle deine potenziellen Konkurrenten. Aber das musst du auch nicht. Wichtiger ist es, wie Facebook damals, seinen eigenen Weg zu gehen und neue Maßstäbe zu setzen.
Ich glaube der wahre Erfolg liegt nicht darin, jede Schlacht zu gewinnen. Er liegt darin, lang genug durchzuhalten, um dein eigenes Spiel zu spielen. Während andere sich gegenseitig aufreiben, arbeitest du kontinuierlich an deiner Verbesserung.
Wir können ein unendlicher Spieler sein und uns darauf konzentrieren, jeden Tag ein bisschen besser zu werden als gestern. Das ist das wahre Spiel - und es endet nie.